Das Hamburger Amtsgericht hat eine einstweilige Verfügung gegen den Ticket-Zweithändler StubHub erwirkt, wie Rammsteins Konzertagentur MTC mitteilte. Das Unternehmen darf keine Konzertkarten für Rammstein mehr verkaufen, nachdem es das Verkaufsrecht verletzt hatte. Zusätzlich hat das Gericht der Plattform eine Geldstrafe in Höhe von 15.000 Euro auferlegt. Das Landgericht Hamburg bestätigte den Vorwurf, dass StubHub sich über die Verbraucherschutz-Vorschriften hinweggesetzt hat, die seit Mai 2022 gelten.
Die Anklage lautet, dass StubHub nicht auf Rammsteins Website verwiesen habe und es für Käufer nicht offensichtlich gewesen sei, dass StubHub nicht als primäre Verkaufsstelle fungiert. Zudem habe das Unternehmen die Karten zu überhöhten Preisen angeboten. Das alleinige Verkaufsrecht liege jedoch bei Eventim, wo keine der Tickets, die für 70 bis 130 Euro verkauft wurden, mehr verfügbar sind.
Es ist bereits die zweite einstweilige Verfügung des Gerichts im Zusammenhang mit einem Ticketzweitmarkt-Anbieter und Rammstein. Im September 2022 sprach das Gericht das gleiche Urteil im Falle von Viagogo aus. Interessant dabei ist, dass Viagogo StubHub im Vorjahr außerhalb des nordamerikanischen Raums übernommen hat. Trotz des Verbots stehen auf den Websites beider Unternehmen weiterhin Tickets für Rammstein-Konzerte im europäischen Raum zum Verkauf. StubHub lässt lediglich die Deutschland-Daten außen vor.
Ticketzweitmarkt-Anbieter wie StubHub und Viagogo haben in der Vergangenheit wiederholt für Kritik gesorgt. Sie nutzen automatisierte Bots, um schnellstmöglich Tickets für populäre Konzerte und Veranstaltungen aufzukaufen und sie dann zu deutlich höheren Preisen weiterzuverkaufen. Dadurch werden viele Fans, die bereit waren, den ursprünglichen Preis zu zahlen, ausgeschlossen.
Das Verbot von StubHub, Rammstein-Tickets zu verkaufen, ist ein Sieg für den Verbraucherschutz und zeigt, dass das Gericht bereit ist, gegen Unternehmen vorzugehen, die Verbraucherrechte verletzen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie effektiv das Verbot in der Praxis sein wird, da es immer noch andere Ticketzweitmarkt-Anbieter gibt, die ähnliche Praktiken anwenden. Letztendlich liegt die Verantwortung bei den Veranstaltern und Ticketanbietern, um sicherzustellen, dass Fans faire und erschwingliche Preise für Tickets zahlen können.